Besuch des Umweltministers Tobias Goldschmidt auf der Ostseeinsel Fehmarn am 19. Juli 2023

Umweltminister Tobias Goldschmidt besucht heute die Ostseeinsel Fehmarn, um dort für sein Prestigeprojekt „Nationalpark Ostsee“ zu werben. Die Initiative Freie Ostsee SH begrüßt es ausdrücklich, wenn sich Minister Goldschmidt vor Ort ein Bild von der breiten Ablehnung seines Vorhabens in der Wirtschaft und der Bevölkerung macht.

Die Menschen vor Ort erwarten von Minister Goldschmidt konkrete Antworten auf ihre drängenden Fragen. Insbesondere fragen sich die Bürgerinnen und Bürger vor Ort, ob es sich wirklich um einen ergebnisoffenen Prozess handelt. Ein am Wochenende veröffentlichtes gemeinsames Interview von Ministerpräsident Daniel Günther mit Umweltminister Goldschmidt sowie die darauffolgenden Reaktionen in Politik und Wirtschaft sind entlarvend. So stand u.a. im Interview zu lesen, dass im Herbst erst im Parlament über den Nationalpark Ostsee abgestimmt würde, um danach die konkreten Null-Nutzungs-Zonen bekanntzugeben.

„Warum zeigt man den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern nicht schon jetzt einmal eine „Null-Nutzungs-Karte“ um beurteilen zu können, was kommen könnte?“ fragt sich Surflehrer Lutz Gehrke, um zu ergänzen: „Herr Goldschmidt spricht nur von Einschränkungen und Verboten. Ein Beweis, dass ein Nationalpark die Umwelt wirklich verbessert, bleibt aus. Ich glaube, Herr Goldschmidt sollte einmal selbst auf ein Surfbrett steigen und sich vergewissern, dass der Wassersport nicht das Problem ist!“

Fehmarn ist das Segelzentrum und das „Hawaii des Nordens“. Wassersport, Tourismus und Naturschutz gehen auf Fehmarn seit Jahren „Hand in Hand“, so Klaus Osterkamp, Geschäftsführer des Hafens Orth a.F. „die wirtschaftlichen Folgen eines Nationalparks für die Region Fehmarn sind nicht untersucht. Es ist mit erheblicher Verarmung, Arbeitslosigkeit und Wertverlusten zu rechnen. Das ist verantwortungslos! Die Mittel für den Nationalpark sollten besser in einen wirklichen Schutz für die Ostsee investiert werden und nicht in ein Prestigeprojekt! Neben dem MEKUN muss zwingend auch Wirtschaftsminister Madsen in den Prozess eingebunden werden, um den fehlenden wirtschaftlichen Sachverstand des Umweltministeriums zu kompensieren und um die wirtschaftlichen Folgen für unsere Region besser abschätzen zu können“, so Osterkamp weiter.

 

Fotos: 23 07 Goldschmidt auf Fehmarn (picdrop.com)

4 Kommentare
  1. Dirk Weyhe
    Dirk Weyhe sagte:

    Sehr gute Argumentation mit sehr viel Sachverstand von Herrn Osterkamp. Schutz der Ostsee wollen wir alle. Verbotskultur ohne Argumente , lehnen wir ab…

    • Team Freie Ostsee - Schleswig-Holstein
      Team Freie Ostsee - Schleswig-Holstein sagte:

      Vielen Dank für deinen Kommentar. Viele Grüße von der Ostsee

  2. Susanne Ross
    Susanne Ross sagte:

    Hallo Ihr Lieben
    Ich habe das Interview mit Herrn Günther in der Zeitung gelesen Ach auf einmal möchte er die Natur schützen, na sowas, aber den Bau des Fehmarnbelttunnels hat er genehmigt
    Obwohl der NABU darauf hingewiesen hat,daß beim Bau wichtige Riffe in der Ostsee zerstört werden
    Obwohl deswegen dagegen geklagt wurde
    Und jetzt auf einmal will man die Ostsee schützen vor den schrecklichen Badegäste,den Seglern und Surfern ?
    Hier geht es nicht um Naturschutz, dieses Land soll einfach vor die Wand gefahren werden…

    • Team Freie Ostsee - Schleswig-Holstein
      Team Freie Ostsee - Schleswig-Holstein sagte:

      Uns wundert die Wahrnehmung des MP auch sehr. Oder gibt es tatsächlich ein Deal: Tunnel gegen Nationalpart? Vielen Dank für Deinen Kommentar und viele Grüße von der Ostsee.

Kommentare sind deaktiviert.